Tanz
Wenn das leben ein tanz wäre
dann gäbe es das leichte
fließende und auch das schwere, zerfließende
es gäbe sprünge hoch hinaus
und weicheste gesten
noch darüber hinaus
es gäbe gesichter
die sich nicht jeden augenblick verrieten
sondern scheinbar befremdet
ob der welt um sie herum
bei sich blieben
es gäbe beine
die durch räume flögen
arme dazu in weichen bögen
gesten,
die nicht immer wirklich gemeint
oftmals mehr lebendigkeit böten
als augenblickes leben vereint
oftmals mehr wahres böten
als worte
Oh, es wäre leben
und niemals ,wär`es töten,
niemals würdest du mich töten
ich bin einen augenblick an deiner seite gegangen
von hier nach dort
habe ich an deinem arm gehangen
an jedem wort von dir
hing ich mit ganzer kraft
es war, als hättest du mit über meine seele gewacht
und wacher war ich, als je ich war in meinem leben
vor lauter nehmen
war meine ganzes sein nur geben
und ich bin voller Dankbarkeit
denn
einen Augenblick
da waren wir zu zweit
Mein verlorener Freund
nimm die nacht von meinen schultern
diesen verschachtelten mantel
in dessen fächern sie liegen
träume streng bewacht
in falten geschoben
wünche mit sehnsucht erdacht
zwischen fäden verwoben
und sorgfältig fest gemacht
nimm ihn
falte ihn
und lass ihn bei dir unbewacht
später
in der dämmerung
leg ihn dir um
ich bitte
ja
ich bitte dich darum
die nacht
schattenfrau
sie bewegt sich mit schnellen schritten
treppe rauf und später umgekehrt
sie ein wenig, ein wenig nur versehrt
sie hebt nicht ihr gesicht
so scheint sie unsichtbar
wenn auch durchschaubar ist sie nicht
ihre hände halten alles
was sie meint zu haben
nichts zwischen ihr und ihrer haut
nichts genommen, nichts geklaut
sie schließt eine tür leise hinter sich
eine andere wurde geschlossen
Bevor ein erster schritt hinfort war genommen
schloss sich vor ihrem abgewendeten gesicht
und nahm kurz alles licht
sie geht die straße scheinbar teilnahmslos entlang
sie schaut nicht zurück
noch scheint ein Ziel ihr Ziel
fast
als wäre sie niemals von dort gekommen
hätte nur wie zufällig diesen weg genommen
sie, die schattenfrau
die nicht sein soll
Ich bin durch das Tor geschritten.
über den Weg hin zum Feld des Lebens
schaute dort dem wogenden Reigen
der sättigenden Masse Quelle zu
und fühlte mich doch ohne Hunger
bis hin zum wiegenden Fluss des Lebens
der tränkenden Masse Quelle
und fühlte doch keinen Durst
bis hin zum fernen Rand des lebendigen Waldes
der nützlichen Masse Quelle
und fühlte keinen Bedarf
keine Dürftigkeit in dieses Augenblickes Wundbarkeit
Ich ging zurück durch der Tore Masse
hindurch einer getriebenen Rasse
und dort war es wieder
das Gefühl des Hungers und die Durstigkeit
und der Gebrauch der lebendigen Welt
inmitten all der Sterblichkeit.
kennst du das?
wenn sie ihren namen ändert
mit wangen rot
und augen schattig umrändert
dann hat sie sich etwas neues zugelegt
wie sie förmlich explodiert
danach lächelnd dasteht
nur leicht ramponiert
die haare nach hinten wirft
in einer weiblichen geste
die noch immer wirkt
kurz einmal die augen verdreht
OH
schau nur
wie auch in kleinster geste alles Lebt
für ANNA JO
Gestrandete
wandelnde auf weichem
erdenstrand
sich verwandelnde mit jedem tanzenden schritt
auf fließendem sand
gelandete mit jeder geste deiner hand
gestrandete,
eine seite meer,
die andere richtung wand